Es hat lang genug gedauert, doch letzte Woche war es so weit: Ich habe an meinem ersten Hackathon teilgenommen. Unter dem Motto "Geek for Good" haben sich Teilnehmer aus Deutschland und Ägypten zusammen gefunden um in 42 Stunden Projekte umzusetzen, welche dabei helfen sollen soziale Probleme zu lösen. In diesem Beitrag beschreibe ich nun zunächst den Ablauf und dann was ich dabei fachlich, organisatorisch und kulturell gelernt habe.
Der Ablauf war im Grunde in vier Phasen untergliedert. Zunächst gab es eine kurze Einführung mit einem Vortrag zu Hackathons im Allgemeinen und Game Jams im Speziellen. Dort wurden Tipps gegeben worauf es bei einem Hackathon ankommt - neben Selbstverständlichkeiten wie die Nutzung einer Versionsverwaltung (z.B. git) wurde auch angesprochen, dass man sich besser zunächst auf die grundlegendste Spielmechanik fokussiert und weitere Aspekte erst später hinzufügt. Auch wurde uns geraten, keine allzu abstrakten oder philosophischen Metaphern zu nutzen, da diese ein Potential für Fehl- oder Überinterpretation bergen. Stattdessen solle man das was man rüber bringen möchte klar formulieren und ebenso klar rüber bringen. In der zweiten Phase ging es darum, in gemischten Gruppen, also bestehend aus Deutschen und Ägyptern, soziale Probleme zu diskutieren und Ansätze zu finden wie Diese mit Hilfe von Virtual Reality (VR) oder Augemented Reality (AR) gelöst oder abgemildert werden können. Die Bandbreite der diskutierten sozialen Probleme reichte dabei von mangelndem bezahlbarem Wohnraum, über Defizite in der Pflege und Sexismus bis hin zum Umgang mit psychischen Krankheiten. Anschließend wurden dann die jeweils als am interessantesten bzw. am wichtigsten eingestuften Problematiken gewählt und Teams aus vier bis fünf Mitgliedern gebildet welche diese dann bearbeitet haben. Das war zeitgleich auch der Start der dritten Phase in der die eigentliche Implementierung durchgeführt wurde. Sie startete gegen 18 Uhr am ersten Tag und sollte eigentlich um 10 Uhr am dritten Tag enden, allerdings wurde das Ende später auf 12 Uhr verschoben. Während der vierten Phase ging es dann "nur noch" darum das Produkt des Hackathons möglichst attraktiv zu präsentieren, die Jury einen Gewinner auswählen zu lassen und diesen dann zu küren.
Trotz des einführenden Vortrags der die größten Stolpersteine auf dem Weg zur Seite rollen sollte gab es noch einiges zu lernen was beim nächsten Hackathon anders laufen sollte. Dabei erhebt die folgende Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit:
Zum Schluss muss noch eine Frage geklärt werden: Haben wir gewonnen? Die Antwort: Leider nein. Aber woran lag es? Hierbei kommen unterschiedliche Faktoren zusammen. Zum einen hat bei uns die abschließende Version nicht so funktioniert wie sie hätte funktionieren sollen, insbesondere die Steuerung per Handcontroller hat noch Probleme bereitet. Außerdem muss man auch neidlos anerkennen, dass das Siegerteam zwar eine einfachere Idee hatte, diese aber so gut und spaßig umgesetzt hat, dass der Sieg vollkommen verdient war.
Alles in allem bin ich mit meinem ersten Hackathon sehr zufrieden. Die Stimmung sowohl im Team also auch zwischen den Teams war super, jeder hat den anderen geholfen wenn er konnte. Außerdem war es eine gute Gelegenheit in sehr kurzer Zeit einen recht guten Einblick in neue Technologien zu bekommen und neue Leute kennen zu lernen. Ich jedenfalls freue mich bereits auf den nächsten Hackathon, der dann in Kairo stattfinden wird.